Nun liegt der Urlaub schon unglaubliche zwei Wochen zurück! Der Herbst ist so warm und golden, dass ein klein wenig Urlaubsgefühl nachklingt.

Meinen Zensor habe ich in Dänemark unvollendet eingepackt – zumindest die Figur. Es blieb nicht genug Zeit, vor allem weil ich durch die Beschäftigung mit dem Thema immer neue Facetten daran entdeckt habe, die ich auch darin zum Ausdruck bringen möchte.
Das mich das nicht frustriert, liegt daran, dass das Material, das ich in Dänemark mit hatte, eine großartige Entdeckung ist. Es nennt sich Paperclay, ist eine Mischung aus Ton und Papier, brennbar und hat eine wunderbare Konsistenz. Ich bin sehr gut damit zurecht gekommen, es feucht zu halten, so dass ich den Prozess ohne Probleme unterbrechen und später fortsetzen kann.

Und ich habe auf der KLP im vergangenen Frühling schon gelernt, dass man damit sogar sehr einfach getrocknete und gebrochene Teile wieder verbinden kann.
So lasse ich den Wandelprozess „Zensor“ ganz entspannt laufen und verfolge neugierig, wie er sich entwickelt.

Die erste Woche zuhause barg einige Überraschungen, so dass ich mich eher nebenbei auf mein nächstes großes Ziel vorbereitet habe: den Videodreh in der Rehaklinik. Am Montag, den 7.11. klingelte mein Wecker schon um 5.30 Uhr und ich bin mit einem Auto voller Figuren und dem Ei-Sessel aus der ersten Ausstellung nach Clausthal aufgebrochen.

Ich hatte zwar ein grobes Drehbuch geschrieben, war aber trotzdem unsicher und etwas gestresst, weil einiges in der Absprache unklar geblieben war. Idee und Ziel kamen vom Medienpädagogen der Klinik, alles weitere wollte er aber mir überlassen. Der Dreh hat mir dann viel Spaß gemacht und war ein kreatives Miteinander mit einem mir sehr zugewandten Menschen. Eine wunderschöne Zeit. Das Schneiden übernimmt er und auf das Ergebnis bin ich wahnsinnig gespannt. Es wird eine Mischung aus Bericht und Interview zu mir, meinen Figuren und ihrer Geschichte, der im Klinikfernsehen und auf deren Youtubekanal ausgestrahlt werden soll.
Seit dem bin ich ziemlich vergraben in seitenlangen ToDo-Listen, bestelle Karten nach und überlege mir, wie ich die sieben Vitrinen und zwölf Bilderrahmen füllen werde, die mir dort zur Verfügung stehen.

Im Moment fühle ich mich von allen Seiten beschenkt. Meine „Arbeit“ stärkt und ermutigt mich, der Alltag drum herum ist in einem guten Gleichgewicht und ich darf im Privaten, wie im nächsten Umfeld in Frieden und absolutem Wohlstand leben. Was für ein Segen!!

Beim Videodreh in der Klinik wurde mir auch die Frage gestellt: Was macht dir Mut, wenn du in einer Krise steckst?
Ein Teil meiner Antwort war: Das ich aus vergangenen Krisen gelernt habe, dass sie zum Leben dazugehören, genauso wie die leichten Zeiten, die wieder kommen werden.
In den schweren Zeiten bin ich dankbar für die Menschen, die mir beistehen und die Last leichter machen.
In dieser schönen Zeit tanke ich Kraft und hoffe, dass meine Freude auf euch abfärben und sich vervielfachen kann.
In diesem Sinne: herzliche Grüße!