Hallo und gemütliche Grüße aus einem herrlichen Plätzchen im regnerischen Holland. Ich bin im Urlaub und genieße an einem grauen Tag die Sofaecke des Platzeigenen Bistros, lese und schreibe.

Das letzte „große“ Ereignis auf meinen Wandelwegen ist ein 10-stündiger Workshop zum Thema Abformen gewesen. Ich habe letztes Jahr auf der KLP einen Künstler kennengelernt, der eingeladen hatte, menschliche Figuren in emotionalen Haltungen zu modellieren. Seine Arbeiten gefallen mir sehr und ich habe viel Zeit mit ihm im Gespräch verbracht. Wir sind im Kontakt geblieben und vor zwei Wochen habe ich ihn in seinem Atelier besucht. Schritt für Schritt haben wir von zwei meiner Figuren erst einen Silikonabguss gemacht und mithilfe dieser Form schließlich einen Gipsabguss der Figur. Das gemeinsame Arbeiten war großartig und hat meine Sehnsucht nach einer Ateliergemeinschaft wieder sehr geschürt.
Der Wunsch, meine Figuren zu vervielfältigen, entstand durch die Nachfragen auf der KLP. Mein Existenz-Gründungs-Coach hat zusätzlich immer wieder das Fazit gezogen, dass es für mich wichtig sei, Figuren zu verkaufen um wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen. Dabei klingt die Vervielfältigung durch Abguss vielleicht nach Massenware, ist aber ebenfalls zeitaufwändige Handarbeit, wie ich feststelle musste. Die Materialien sind sehr viel kostspieliger als Ton und ich werde noch einiges ausprobieren, bevor ich weiß, welches Material ich dafür am besten finde.

Es soll von jeder Figur eine limitierte Auflage von 50 oder vielleicht 100 Stück geben. Durchnummeriert natürlich und wenn es nach anderen Beraterstimmen geht, mit Preisschildchen aus Bronze.
Inzwischen denke ich, dass es wahrscheinlich einfach unauslöschlich zu mir und meinem Wesen gehört, dass in mir zu jedem Thema mehrere Herzen in unterschiedlichem Takt schlagen. Ich gehe gestärkt und zielorientiert aus dem Coaching und spüre gleichzeitig, dass mir die Ausrichtung auf Gewinn einen Teil meiner Leichtigkeit raubt und mich von meinen emotionalen Prozessen distanziert. Das gemeinsame Arbeiten im Workshop hat mir solche Freude gemacht, dass mir das selbstständige unabhängige Arbeiten fast trostlos vorkommt und dann wieder entsteht genau dadurch die Energie in mir auf die Suche zu gehen.

Auf einem Sonntagsausflug in ein neu entstandenes Café bei uns im Mühlenmuseum, habe ich mein zaghaftes Herz in die Hände genommen und den Mann hinterm Tresen angesprochen, ob er wüsste, ob es hier noch Leerstand gäbe, ich wäre auf der Suche nach einem Raum. Dadurch entstanden ist der Kontakt zum Betreiber des Ortes, ich habe weitere Daten erhalten zu zusätzlichen Optionen in der Stadt, möglicherweise kann ich in dem Cafe meine Karten verkaufen und zu alle dem habe ich noch die wohltuende Erfahrung gemacht, dass ein Mensch, dem ich frei mit meinen persönlichen Fragen begegne, sich seinerseits mit Offenheit und Interesse revanchiert.
Wie die Lenkdrachen, die hier überall im Wind hin und her schwanken, sind diese Kapriolen mal Sturz-, mal Höhenflug, auf jeden Fall aber Zeichen von gutem Rückenwind und Gehalten sein.
Meine Pläne nach dem Urlaub? Modellieren!!! Endlich nicht mehr räumen, planen oder vorbereiten – so schön die Ausstellungen der letzten Monate auch waren. Jetzt brauche ich wieder das Praktische und bin sehr gespannt was mein Zensor dazu sagt – der innere, sowie auch der in Plastik verpackte Halbarmige auf meinem Arbeitstisch.

Euch wünsch ich noch eine schöne Sommerzeit, Freude am Licht, den langen Tagen, der Wärme und den herrlichen Farben dieser Jahreszeit.