Monatelange Vorgedanken, 2 Wochen heiße Phase und dann 12 Tage berauschende Intensität, das war dieses Jahr die KLP im Wendland.
Unser 30 altes Zelt hat treu seinen Dienst getan, das Wetter war bis auf die ersten noch sehr kalten Nächte freundlich und die Umgebung landschaftlich einfach fantastisch! Selten habe ich so einen tiefen Frieden und neue Kraft aus einem kurzen Bad in der Elbe oder einem Spaziergang durch die Abendsonne in den Feldern gewonnen.
Ich hatte viel Kundschaft und habe mich sehr über Rückmeldungen wie: „Ich fand die Karten letztes Jahr schon so schön, ich brauche Nachschub.“ gefreut. Ein bisschen hatte ich nämlich befürchtet, dass die Verkaufszahlen deutlich zurückgehen, weil der Neuheitseffekt weg ist. Die Vorbereitungszeit war auch so intesiv, weil ich mich bemüht habe, neue Dinge anzubieten. Es gab neue Karten und Poster und zum ersten Mal Taschen und Magneten.
Mein Experiment, die Zensorgruppe nicht nur auszustellen, sondern auch meine Gedanken und Beweggründe zu öffnen, war aus meiner Sicht ein Erfolg. Viele Menschen haben mich darauf angesprochen, Männer wie Frauen; haben mir eigene Gedanken zu dem Thema und auch Dank für diesen Anstoß ausgesprochen. Das hatte ich nicht erwartet, deshalb bewegt es mich sehr. Durch diese Rückmeldungen wird mir das Feld, in dem ich mich bewegen und etwas bewegen kann, greifbarer.
Ich habe wahrgenommen, dass die Freude der Menschen und ihr Lob für meine bunten Wandelwesenkarten mich freuen und dann mit der Zeit immer weniger interessieren, weil es „normal“ wird. Die Rückmeldungen und das Interesse der Menschen an meinen Figuren und Texten, die sich mit persönlichen Themen und auch schwierigen Prozessen beschäftigen, bleibt dagegen nicht nur spannend, sondern setzt mich in Bewegung. Es entstehen neue Gedanken für Figuren und Projekte. Beides nährt mich, aber die Wandelwesen sind wie Nachtisch oder Kuchen ein Genuss, die Figuren, die Auseinandersetzung mit dem Leben und Austausch mit Mitmenschen bedeuten, geben mir Langstreckenenergie und fördern mein Wachstum.
Mein anderes Projekt, der Kneteworkshop mit Erwachsenen, ist ebenfalls sehr gut angekommen, sowohl bei den Teilnehmern, als auch bei mir. Meine „Schüler“ waren mit meiner Anleitung zufrieden und wir gemeinsam glücklich über das Ergebnis. Das ist ein ganz neues Feld, das sich sicher in der nächsten Zeit entwickeln und wachsen wird. Ich bin gespannt!
Bist du denn jetzt nach der KLP motivierter als vorher?
Gute Frage einer Freundin, die ich im ersten Moment noch gar nicht beantworten konnte. Pfingstmontagabend war die KLP plötzlich schlagartig vorbei. Total erledigt nach 3h Abbau habe ich Abschied genommen.
Die restlichen Tage der Woche waren schon verplant, das Ankommen verlief Scheibchenweise.
Heute, nach dem sich die intensiven Eindrücke etwas gesetzt haben, kann ich aus vollem Herzen sagen: Ja! Die vielen Erlebnisse und Gespräche auf der KLP haben mich nachhaltig motiviert und mein Selbstverständnis bestärkt. Das Wandelwesen wird in meinem Kopf wieder lebendig, Ideen wachsen.
Ich wünsche uns allen regelmäßig im Leben kleine und große Momente, die uns stärken und zu einer inneren Ruhe und Sicherheit finden lassen. Jedem in seiner Weise. Herzliche Grüße, Birgitta