Landeanflug Alltag

„War das jetzt Urlaub oder Arbeit?“ fragt mein Mann, als ich nach Hause komme. Ich hab wohl ein bißchen zu oft vom Baden in der Elbe geschwärmt😉

Die Antwort ist: beides nein. Für Urlaub war die Taktung zu hoch und der Input kaum zu bewältigen. Und in das Klischee „Arbeit“ passt die Zeit nicht ganz, weil der Beigeschmack des Vorgegebenen, der Pflicht fehlt. Die 12 Tage waren kurz und abwechslungsreich genug, um mich jeden Morgen voller Energie auf den Tag zu freuen und nicht lang genug, um in einen Gewohnheitstrott zu verfallen.

Heute haben wir mit einem Eis die geschaffte Etappe gefeiert. Das ist zunächst ganz simpel das Ende einer mehrmonatigen Phase in meinem Leben, die vor allem von Orga und langen ToDoListen geprägt war. Ich bin zufrieden und auch ein bißchen stolz, dass meine Pläne aufgegangen sind und ich sogar mit dem Gefühl dort abfahren konnte, dass mein Tun ein voller Erfolg war. Die Rückmeldungen – auch von der Hoffamilie – waren reichhaltig und positiv und ich habe mich in meiner ungewohnten Haut der Künstlerin sehr wohl gefühlt.

Eine Etappe ist es auch, weil ich wieder einen Schritt über meine Grenzen gemacht habe. Dies war die bisher öffentlichste Ausstellung, an der ich teilgenommen habe. Dafür habe ich nicht nur mein Angebot erweitert, sondern mich seit dem mit der Homepage noch weiter sichtbar gemacht.

Als ich am Ende eines KLP-Tages mit Freunden auf dem nahen Aussichtsturm war und den Sonnenuntergang genossen habe, hatte ich einen philosophischen Moment. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit auf der KLP es mir möglich macht, wie mit einem Aussichtsturm über das Land meines Künstlerlebens zu schauen. Ganz verbunden, mittendrin und doch mit der Möglichkeit, aus einer gewissen Distanz Klarheit darüber zu gewinnen, wo die Wege hinführen und woher der Wind weht.

Wunderbarerweise haben meine Sachen alle wieder in mein Auto gepasst. Und außer den Kisten, ein paar Kilo Dreck vom Camping und jeder Menge Bilder, nehme ich auch einen Blumenstrauß von Möglichkeiten mit nach Hause. Aus den Gesprächen mit den Besuchern sind viele Anregungen für das Wandelwesen entstanden, auch die Postkarten verkauften sich gut. Andere wiederum haben mir besondere Wertschätzung und Interesse für die persönlicheren, intensiveren Tonfiguren entgegengebracht. Welcher Schwerpunkt ergibt sich daraus? Am meisten beleben mich tatsächlich die Ideen, die mit einer Verknüpfung zwischen beidem spielen.

Weites Land zu meinen Füßen, großer Vielfalt in mir und ein Herz voller Dankbarkeit für das Nest von Beziehungen, in dem ich geborgen sein und von dessen Rand ich solche Erkundungsflüge starten kann.

Dank auch an alle, die mich besucht und meine Freude an Wietzetze mit mir geteilt haben! Zurück im Alltag und auch noch ein bißchen über den Wolken, herzlich verbunden, Birgitta.

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